Platte der Woche: Yak – Alas Salvation

Diese Woche ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen, welches Album den „Platte der Woche“-Titel holt. Nothing mit ihrem verträumten Zweitwerk „Tired Of Tomorrow“, Kvelertak mit einem grandiosen Hybriden aus Thrash Metal und Classic Rock oder die Kölner Golf mit ihrem wunderbar erfrischenden Synthiepop auf dem Debütalbum „Playa Holz“. Letztlich haben wir uns für eine Band entschieden, deren ruppiger Garagenrock uns schlicht umgehauen hat.

Es gibt so Alben, die man auf den Plattenteller legt ohne zu wissen, was einen genau erwartet, und bereits nach den ersten Klängen kann man nicht anders als gebannt inne zu halten und den Klängen zu lauschen, die das Vinyl entfaltet. „Alas Salvation“ ist ein solches Album. In seiner Rezension für den Guardian bezeichnet es Michael Hann bereits in der Überschrift als „force of nature“. Treffend ausgedrückt, denn als Hörer wird man quasi 40 Minuten lang von einer regelrechten Naturgewalt überrollt. Bei derart jungen Bands liegt immer wieder die Frage nach den Vorbildern nahe. In dieser Hinsicht kommen einem ohne Zweifel Namen wie die Stooges, White Stripes oder aber auch Death From Above 1979 in den Sinn. Es ist wahrlich kein Zufall, dass Yaks EP „No“ im Januar auf Jack Whites Third Man Records veröffentlicht worden ist. Eine Art Ritterschlag für die Londoner Garagenpunks.

Wer im Februar in der Berghain Kantine vorbeigeschaut hat, wird wissen, dass die Band auch live ein unfassbares Soundgewitter entfachen kann, das auf dem Album glücklicherweise nichts an Drive verloren hat. Der Sound ist roh und verzerrt, nur in wenigen Momenten nehmen die Jungs den Fuß vom Gaspedal. Die zwei Interludes wirken fast so, als ob die Band dem Hörer eine Möglichkeit zum Verschnaufen geben möchte. Variieren die Songs in der Regel zwischen 2 und 4 Minuten Länge, unternehmen die Jungs im abschließenden „Please Don´t Wait For Me“ einen achtminütigen Ausflug in die psychedelischen Weiten des Pop.

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