Der Name Viet Cong dürfte dem ein oder anderen geläufig sein. Also jener der Band. Vor eineinhalb Jahren veröffentlichten die Kanadier ein fulminantes Debütalbum, das es 2015 in einige Alben des Jahres-Listen geschafft hat. Weil sich die Band aber immer wieder Kritik und Vorwürfe aufgrund des kontroversen Namens anhören musste, änderte sie kurzerhand ihren Namen. „We are a band who wants to make music and play our music for our fans. We are not here to cause pain or remind people of atrocities of the past“, schrieben sie vor knapp einem Jahr auf ihrer Facebook-Seite. Ein offensichtlicher notwendiger Befreiungsschlag, der in einem tollen „zweiten“ Album mündet.
Im Gegensatz zum Namen hat sich der Sound der Band nicht großartig verändert, lediglich die Spielfreude ist zurück gekehrt. Der erste Vorbote des Albums, der auch den Auftaktsong bildet, kommt recht beklemmend rüber und trägt offensichtlich nicht ohne Grund den Namen „Anxiety“. Durch die 80s Referenzen muss ich immer wieder an die grad mächtig gehypte Serie „Stranger Things“ denken, die ihr euch unbedingt antun solltet. Aber zurück zum Thema. Die zweite Single „Degraded“ hätte auch Interpol in seinen Anfangstagen sehr gut zu Gesicht gestanden hätte. Herzstück des Albums ist ein 11 Minuten langes Stück namens „Memory“, das zwei Songs in einem zusammen fasst. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer mit Post-Punk und Namen wie Gang Of Four oder meinetwegen auch Joy Division und New Order etwas anfangen kann, wird mit diesem Album sehr glücklich! Das Album erscheint in der limitierten Edition auf Clear Vinyl und klassisch auf schwarzem Vinyl.
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