Kurze Anmerkung zum Anfang: Von den hier vorgestellten Platten haben wir in der Regel nur kleine Stückzahlen (oder sogar Einzelexemplare vorrätig), da wir eher Geheimtipps anpreisen möchten. Die neue Kurt Vile abfeiern kann ja schließlich jeder 😉 Also wenn ihr an einer der Platten Interesse habt, am besten kurz nachfragen oder einfach online zur Abholung bestellen…
Pick No. 1: Lysistrata – The Thread
Post-everything. Das ist die Umschreibung für die Musik von Lysistrata, wenn es nach Rezensionen und Promotext geht. Post-Punk, Post-Rock, Post-Was-denn-eigentlich… keine Ahnung. Aber wenn man nach den Zuschreibungen in Promotexten geht (no offense!) klingen eh gefühlt die Hälfte der Platten hier im Laden nach Joy Division oder Radiohead. Namedropping for the win.
Lysistrata vollführen eine unfassbar energiegeladene Mischung aus Mathrock, Noise mit einem Einschlag Emo und, ja, Postrock (vor allem Monument To Masses kommen mir an einigen Stellen in den Sinn). Und falls Namedropping dann doch sein muss: da steckt schon einiges von Bands wie At The Drive-In, Foals oder alten Japandroids drin. Wenn man bedenkt, dass „The Thread“ das Debütalbum von drei knapp 20jährigen Franzosen ist, bin ich gespannt, wo deren musikalische Reise in Zukunft hinführt.
Pick No. 2: Kikagaku Moyo – Masana Temples
Eine Band, die es so langsam (und vollkommen zurecht) schafft ihren Status als Geheimtipp abzulegen. Auf „Masana Temples“ erweitern die Japaner ihren erprobten psychedelischen Stil um Elemente aus dem Jazz oder Folk – Eklektizismus ist hier das passende Stichwort -, was die Songs eingängiger wirken lässt. Leider ist das Album für schwarzes Vinyl ohne jeglichen Schnickscnack (noch nicht mal ein Downloadcode ist dabei) recht teuer. Aber immerhin günstiger als die Bandcamp-exklusive Pressung auf grünem Vinyl, die bei Discogs für 75€ aufwärts angeboten wird. Musikalisch werdet ihr definitiv belohnt!
Pick No. 3: Wang Wen – Invisible City
Vielleicht sollte ich diesen Beitrag von der deutschen Post sponsern lassen, so oft wie der Name hier erwähnt wird. Okay, gut, furchtbar schlechtes Wortspiel. Bei Tipp Nummer drei bin ich aber wieder beim Postrock angekommen. Für Fans dieses Genres ist das zehnte Album der Band aus dem chinesischen Dalian ein absolutes Muss. Die Band hat sich für die Aufnahmen eigens in ein Studio auf Island zurückgezogen, was man in Sound und Stimmung im Gegensatz zu den vorherigen Alben definitiv wahr nimmt. „Invisible City“ klingt spiritueller und irgendwie hoffnungsvoller als die Vorgänger. Ein traumhaftes Werk und mit „Mail From The River“ gelingt der vielleicht bisher schönste Song 2018.