Platte der Woche: The Thermals – We Disappear

Auf The Thermals ist Verlass. Seit dem Debüt vor mehr als zehn Jahren versorgt die Band uns regelmäßig mit eingängigen Indie-Punk-Perlen. Die charismatische Stimme von Frontmann Hutch Harris lässt die Band aus dem Einheitsbrei heraus treten. Zwar sind die Songs auf „We Disappear“ nicht besonders einfallsreich, sondern servieren konsequent den bekannten Sound der bisherigen Alben, aber warum etwas ändern, das funktioniert. Damit sind in jüngster Vergangenheit schon einige Bands gegen die Wand gefahren. „We Disappear“ bietet jedenfalls einige Songs mit Ohrwurmcharakter, die nicht so schnell aus dem Kopf gehen.

Anfang/Mitte der 2000er Jahre haben The Thermals mit „More Parts Per Million“ und „Fuckin A“ einen Nerv getroffen und waren mitverantwortlich für das Revival der sogenannten The-Bands. Songs wie „Pillar Of Salt“ haben auch Jahre später nichts an Frische verloren und werden immer noch auf Indierock-Partys rauf und runter gespielt. Damals noch auf Sub Pop veröffentlicht, ist die Band mittlerweile beim Nebraska-Label Saddle Creek gelandet, auf dem u.a. Conor Oberst seine Alben veröffentlicht hat. Das mag vielleicht erst einmal unpassend wirken, doch The Thermals wandelten in ihrer Musik schon immer auf dem schmalen Grat zwischen Depression und Freude und sind daher bei Saddle Creek durchaus gut aufgehoben. Dass sich die Platte eigentlich recht ernsthaft mit Themen wie Technologie, Liebe und Tod auseinander setzt, fällt erst dann auf, wenn man sich als Hörer die Zeit nimmt, sich eingehend mit den Lyrics zu beschäftigen.
Trotzdem bietet natürlich auch „We Disappear“ die gewohnten Refrains zum Mitsingen Schrägstrich -gröhlen. Wer ein Album von The Thermals kauft, weiß eben, was er bekommt. Kurt Braunohler hat für die Labelwebseite eine Albumkritik verfasst, in welcher der schöne Satz zu lesen ist, dass The Thermals am besten darin sind, Songs für Mixtapes mit Namen wie „Drunken Sing-alongs When You’re Sad“ zu schreiben. Besser kann man es kaum sagen. Hier im Laden spielen wir die Platte jedenfalls gerne das ein oder andere Mal ab. National Public Radio schreibt in seiner Online-Kritik: „The mixture of fatalism and hope, of heart-pumping romance and snub-nosed realism, is what makes We Disappear so gripping. That and the hooks.“ Produziert wurde das Album übrigens von Chris Walla, der als Mitglied von Death Cab for Cutie Bekanntheit erlangte. So schnörkellos wie die Musik ist auch der Vinyl-Release. Keine großen Extras, sondern einfach zehn Songs auf schwarzem Vinyl.

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