Das war doch mal wieder ein feiner Abend im Dodo Beach. Freitag Abend haben sich We Are Scientists bei drückender Hitze zu einem kleinen Instore-Gig bei uns eingefunden, der allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat. Die gut gelaunte und sehr sympathische Band präsentierte Songs von ihrem neuen Album und natürlich ein paar „Klassiker“ von früher. Und da wir Dodos unseren Platte der Woche-Titel natürlich ausschließlich aus Sympathiegründen und nicht etwas aus subjektiven musikjournalistischen Kriterien verleihen, war der „Preisträger“ für diese Woche schnell gefunden.
Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich Bands im Verlaufe der Zeit von Album zu Album verändern bzw. weiterentwickeln. We Are Scientists wurden vor knapp zehn Jahren von der Indierock-Erfolgswelle, die von Bands wie den Arctic Monkeys, Bloc Party oder Maximo Park ausgelöst worden ist, an die Oberfläche gespült. Tanzbare Hits wie „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ oder „Lousy Reputation“ liefen in jeder Indiedisko rauf und runter. Dass dieser Erfolg endlich sein würde, war den Beteiligten vermutlich bewusst. Sämtliche der genannten Bands änderten mit den Jahren ihren Sound teils erheblich. Die Arctic Monkeys benötigten eine Übergangsphase von ein paar Alben, um mit „AM“ ein grandios rotziges Rockalbum herauszubringen, Bloc Party haben sich immer mehr dem elektronischen Sound verschrieben, während We Are Scientists auf „Helter Seltzer“ zuckersüßen Pop darbieten.
Der Opener „Buckle“, zu dem ein humorvolles Video gedreht wurde, in dem sich die Bandmitglieder mit Eiern, Senf, Torte und anderen Lebensmitteln bewerfen, trifft als Hymne sofort den Nerv des Hörers. Es folgt eine Ansammlung von kurzweiligen Popsongs, die eine ganze Menge Charme versprühen. Höhepunkt ist unserer Ansicht nach das tolle „Too Late“, das der Musikexpress verdammt treffend als die Sorte Hymne bezeichnet, „die Coldplay nicht mehr schreiben können.“
Mit den Jahren haben We Are Scientists ihren Stil auf links gedreht. Aus treibendem Indierock wurde astreiner Pop, der ihnen verdammt gut zu Gesicht steht. Egal ob auf dem Album oder live auf der Bühne, wovon wir und ihr uns während ihres tollen Instore-Gigs am Freitag überzeugen konnten.
Wir haben übrigens noch genau 3 von der Band signierte Exemplare da. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
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