Dank Pink Floyd und Co. – alte Musik verkauft sich besser als neue!

Momentan stehen in unserem Neuheiten-Regal vier Alben von Pink Floyd oder neben „A Moon Shaped Pool“ fünf Alben von Radiohead. Dabei handelt es sich natürlich nicht um Neuheiten im eigentlichen Sinne, sondern um neu auf Vinyl aufgelegte Alben aka Reissues. In diesem Zusammenhang bin ich in der vergangenen Woche über den Nielsen Music Report 2015 gestolpert. Ja, zugegeben, der ist schon etwas älter, trotzdem finde ich folgende Erkenntnis äußerst interessant: Im vergangenen Jahr sind in den USA erstmals mehr alte als neue Alben über den Ladentisch gewandert.

Immer mehr altbekannte Alben werden neu auf Vinyl aufgelegt. Pink Floyd haben eine große Reissue-Kampagne angekündigt, drei Alben von den Melvins sind am Freitag eingetrudelt und als Pre-Order sind bereits neue alte Alben von R.E.M., Dead Can Dance, Sublime oder Nina Simone erhältlich. Es gibt einige Vinylfans, die von dieser Entwicklung tierisch genervt sind („gibts doch alles für ein paar Euro fünfzig auf dem Flohmarkt!“), andere freuen sich, dass sie ihre Sammlung mit alten Klassikern in hochwertigem und nicht gespieltem Zustand vervollständigen können. Natürlich merken auch wir, dass unsere Kunden sehr viel „altes Zeugs“ nachkaufen, dennoch sind wir weit davon entfernt mehr Reissues als tatsächliche Neuheiten zu verkaufen. Die Zahlen aus dem Nielsen Music Report sind daher durchaus spannend.

Katalog-Alben übertrumpfen neue Releases

Demnach war 2015 das erste Jahr, in dem neue Veröffentlichungen durch so genannte „Katalog-Alben“ überholt worden sind. Als Katalog-Alben werden jene Releases bezeichnet, deren Veröffentlichung bereits länger als 18 Monate zurück liegt. 2015 sind in den USA 137 Mio. physische Alben verkauft worden, darunter fallen also nicht nur LPs, sondern auch CDs oder Kassetten. Bei 71,2 Mio. Releases handelt es sich um Katalog-Alben, was einem Anteil von knapp 52 Prozent entspricht. Der nach wir vor anhaltende Vinylboom dürfte an dieser Entwicklung nicht ganz unbeteiligt sein. In den USA wurden im vergangenen Jahr 12 Mio. Alben auf Vinyl verkauft. Immerhin verkauften sich „Dark Side Of The Moon“ (Pink Floyd), „Abbey Road“ (The Beatles) und „Kind Of Blue“ (Miles Davis) knapp 50.000 mal als LP und belegen damit die Plätze 3-5 der Vinyl Bestseller 2015 – im übrigen hinter Adele und (hört, hört!) Taylor Swift.

Mit Sicherheit sind auch die Streaming-Dienste nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung. Immerhin ist dort im Prinzip jeder neue Song direkt verfügbar, teilweise sogar bereits vor der Veröffentlichung auf LP oder CD. Warum also kaufen, wird sich vielleicht der ein oder andere denken…

Current and Catalog Sales | Nielsen Music Report

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